Landschaft, Wald, Boden, Biodiversität 2023
Weniger Holz geschlagen
10.12.2024 – Im Jahr 2023 wurde in den liechtensteinischen Wäldern etwas weniger Holz eingeschlagen als im Vorjahr. Die ökologischen Ausgleichsflächen nahmen 2023 im Vorjahresvergleich zu. Der Biotopwert des Waldes erhöht sich.
Waldbestand in allen Altersklassen vertreten
Gemäss Landeswaldinventar 2022 ist rund ein Drittel des Waldbestandes bis 80 Jahre alt. Der Walbestand im Alter über 80 Jahre macht ebenfalls ein Drittel aus. 27% des Waldbestandes werden als ungleichaltrig eingestuft. Das ist Wald mit Bäumen in unterschiedlichen Entwicklungsstufen.
Die Waldbestände in den Altersklassen bis 40 Jahre, 41-80 Jahre und 81-120 Jahre sind mit Anteilen von 17 bis 20% fast gleichmässig vertreten. Der Anteil der Waldbestände im Alter bis 40 Jahre ist mit 20% ähnlich hoch wie im Landeswaldinventar von 2010 mit 22%. Die ungleichaltrigen Bestände haben im Vergleich zu 2010 zugenommen. Diese sind besser gegen Naturereignisse gewappnet als gleichaltrige Waldbestände. Auch Waldbestände im Alter von über 160 Jahren kommen mit einem Anteil von 8% vor.
Holzvorrat von 356 m³ pro ha
Im Jahr 2022 betrug der durchschnittliche Holzvorrat gemäss Landeswaldinventar 356 m3 pro ha (inkl. Totholz). Davon waren 39.2 m3 pro ha Totholz, was einem Anteil von 11% entspricht. Die Methodik für die Bestimmung des Holzvorrates wurde für 2022 angepasst, weshalb die Vergleichbarkeit mit den Vorjahren eingeschränkt ist.
Der Holzvorrat ohne Totholz lag bei 316.8 m3 pro ha. Dieser setzt sich aus 78.6% Nadelholz und 21.4% Laubholz zusammen. Der Nadelholzanteil liegt in den Hochlagen über 1'000 m.ü.M. bei 93.1% und unterhalb von 1'000 m.ü.M. bei 56.4%. Oberhalb von 1'000 m.ü.M. ist der Holzvorrat mit 322.8 m3 pro ha etwas höher als unterhalb von 1'000 m.ü.M. mit 308 m3 pro ha.
Knapp die Hälfte des Waldes hat einen hohen Biotopwert
Der Biotopwert des Waldes wird aus der Naturnähe des Nadelholzanteils, der Gehölzartenvielfalt und der Strukturvielfalt hergeleitet und ist eine ökologische Masszahl für die Beurteilung des Waldes als Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Im Jahr 2022 besassen gemäss Landeswaldinventar 48% einen hohen Biotopwert. Damit hat sich der Anteil in den letzten 12 Jahren um 12.7 Prozentpunkte erhöht. Im Jahr 2010 wurden 35.3% des Waldes mit einem hohen Biotopwert eingestuft. Im Jahr 2022 erhielten 32.4% des Waldes den Biotopwert mittel und für 15.8% des Waldes wurde der Biotopwert als gering eingestuft. Der Anteil des Waldes mit geringem Biotopwert hat sich im Vergleich zu 2010 um 7.5 Prozentpunkte reduziert.
Holznutzung reduziert sich
Im Jahr 2023 wurden in Liechtenstein 14'459 m3 Rundholz aus einheimischen Wäldern genutzt. Zusätzlich wurden 1'765 m3 (4'942 Schüttraummeter) des anfallenden Ast- und Kronenmaterials verwendet. Dieses Holz wurde aus dem Wald entfernt und einer Nutzung zugeführt. Zur Holznutzung wird seit 2014 auch das Ast- und Kronenmaterial gezählt, welches energetisch genutzt wird. Von den 16'224 m3 Holz (Rundholz inkl. Ast- und Kronenmaterial) wurden 12'007 m3 als Energieholz (Rundholz inkl. Ast- und Kronenmaterial), 4'212 m3 als Stammholz und 5 m3 als Industrieholz verwendet. Im Vorjahr waren es 16'980 m3 Holz (Rundholz inkl. Ast- und Kronenmaterial) gewesen, wovon 14'019 m3 Rundholz und 2'961 m3 (8'291 Schüttraummeter) Ast- und Kronenmaterial waren. 2023 wurde somit um 4.4% weniger Holz eingeschlagen als 2022. In den letzten fünf Jahren (2018-2022) wurden durchschnittlich 20'782 m3 Rundholz inkl. Ast- und Kronenmaterial genutzt.
Mehr ökologische Ausgleichsflächen
Im Jahr 2023 wurden 658 ha ökologische Ausgleichsflächen, das sind naturnahe Lebensräume und Buntbrachen, bewirtschaftet. Die Fläche hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 15 ha erhöht. Die 658 ha setzten sich aus 619 ha extensiv genutzten Wiesen, Streueflächen und Hecken mit Krautsäumen, 38 ha wenig intensiv genutzten Wiesen sowie 1 ha Buntbrachen zusammen. In den letzten zehn Jahren (2013-2022) haben sich die Flächen durchschnittlich um 8.9 ha pro Jahr erhöht.
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
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