Asylwesen

Das Thema enthält Angaben zum Bestand und der Entwicklung der Asylsuchenden und vorläufig Aufgenommenen. Die Angaben werden aus administrativen Daten erhoben. Sie werden jährlich 15 Monate nach Abschluss des Berichtsjahres veröffentlicht.

Asylwesen 2023

Rund 300 Schutzgesuche im Jahr 2023

28.01.2025 – Die Asylzahlen des Jahres 2023 waren weiterhin geprägt von der russischen Invasion der Ukraine im Februar 2022. Zur Bewältigung der hohen Gesuchszahlen wurde erstmals seit dem Jugoslawien-Krieg eine Verordnung zur Anordnung der vorübergehenden Schutzgewährung erlassen. Durch diese erhalten alle Personen, die zu der in der Verordnung definierten Gruppe gehören, seit Mitte März 2022 ein befristetes Aufenthaltsrecht in Liechtenstein. Geflüchteten aus der Ukraine wird somit ein rasches Aufenthaltsrecht ermöglicht, ohne dass sie ein ordentliches Asylverfahren durchlaufen mussten. Seit dem Erlass der Verordnung wurden insgesamt 807 Schutzgesuche gestellt.

Im Jahr 2023 waren es 303 Schutzgesuche. Dazu kamen 89 Asylgesuche, wodurch sich die Gesamtzahl der Asyl- und Schutzgesuche 2023 auf 392 belief. Im Vorjahr wurden 504 Schutz- und 80 Asylgesuche verzeichnet.

Der Grossteil der Schutzgesuche stammte demnach auch von Personen mit ukrainischer Staatsbürgerschaft. Insgesamt stellten 298 Ukrainerinnen und Ukrainer ein Schutzgesuch und machten damit 98.3% der Schutzbedürftigen im Jahr 2023 aus. Über die Hälfte der Schutzbedürftigen waren Frauen. Ihr Anteil lag 2023 bei rund 54.5%. 25.4% der Personen, die ein Schutzgesuch stellten, waren weniger als 18 Jahre alt, 9.6% über 65 Jahre.

Von den 89 im Jahr 2023 registrierten Asylgesuchen wurden 80 von Männern (89.9%) und neun von Frauen (10.1%) gestellt. Die grösste Gruppe bildete dabei Personen mit marokkanischer Staatsbürgerschaft. Sie machten 2023 rund 14.6% (13 Personen) aus. An zweiter Stelle folgte mit 13.5% (12) Personen aus Tunesien und an dritter Stelle Personen aus Algerien 6.7% (6).

Die Altersstruktur der Asylsuchenden unterscheidet sich von derjenige der Schutzbedürftigen. Mit 55.1% waren mehr als die Hälfte der Personen, die 2023 einen Asylantrag einreichten, zwischen 18 und 34 Jahre alt. Weitere 34.8% waren zwischen 35 und 64 Jahren alt. In 6.7% der Fälle bezog sich der Asylantrag auf Kinder und Jugendliche im Alter von 17 Jahren oder jünger. 3.4% wurden von Asylsuchenden von über 65-jährigen Personen gestellt.

41 Anträge auf Asyl erstinstanzlich abgelehnt

Im Jahr 2023 wurden in 41 Fällen die Asylgesuche erstinstanzlich abgelehnt. Davon betroffen waren sechs Frauen und 35 Männer. Letztinstanzlich wurden insgesamt 12 Asylgesuche abgelehnt, wobei zwei Frauen und 10 Männer betroffen waren.

Der Status «Vorläufig aufgenommen» wurde 2023 vier Personen zugesprochen. Es handelt sich dabei um Männer mit chinesischer, somalischer, sudanesischer und syrischer Staatsbürgerschaft.

Im Berichtsjahr wurde keine Person als Flüchtling anerkannt.

Zum Jahresende belief sich der Gesamtbestand der asylbewerbenden und vorläufig aufgenommenen Personen auf 54. Davon waren 15 Frauen (27.8%) und 39 Männer (72.2%). Die Zahl der Schutzbedürftigen belief sich per 31.12. auf 581. Insgesamt waren somit 635 Personen registriert.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

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