Gesundheitsversorgung 2021
Zunahme der Ärzteschaft in Spitälern/Kliniken
14.06.2022 –Im Berichtsjahr 2021 wurden in Liechtenstein drei Kliniken/Spitäler mit 89 Betten gezählt, gleich viel wie 2020. Die Ressourcen der Ärzteschaft hingegen wurden um 11.8% auf insgesamt 38 Ärzt/innen aufgestockt. Aufgrund der schwankenden Anzahl Institutionen ist eine langfristige Einschätzung schwierig, aber es lässt sich eine Veränderung in der Zusammensetzung des Personals beobachten. In den letzten fünf Jahren hat sich der Anteil der Ärzteschaft von 14.7% auf 31.4% erhöht. Im Gegenzug reduzierte sich der Anteil des Pflegefachpersonals von 58.7% auf 46.3% und jener des Pflegehilfspersonals von 26.6% auf 22.3%.
Zunahme der Gesundheitsberufe und -berufegesellschaften
Gegenüber dem Vorjahr ist 2021 das Gesamt von 527 registrierten Bewilligungen für die eigenverantwortliche Ausübung von Gesundheitsberufen mit einer zusätzlichen Bewilligung praktisch unverändert. Für das zehnjährige Zeitfenster wird allerdings ein Zuwachs von durchschnittlich 2.5% pro Jahr berechnet. Im Vorjahresvergleich nahmen die dazu gehörenden Gesellschaften von 111 auf 115 Einheiten zu, wobei für die letzten zehn Jahre ein durchschnittlicher Zuwachs von 5.5% pro Jahr ausgewiesen wird. Mit einem durchschnittlichen Anstieg von 9.4% pro Jahr verzeichnen die Apothekerinnen und Apotheker den deutlichsten Zuwachs in den letzten zehn Jahren, gefolgt von Pflegefachpersonen mit 6.8% und Hebammen mit einem jährlichen Anstieg von 5.0%. In den zahlenmässig häufigeren Kategorien fallen die Zunahmen weniger markant aus. Demgemäss wird für die Zahnärzteschaft im gleichen Zeitraum eine durchschnittliche, jährliche Zunahme von 1.6% auf 61 Bewilligungen, für die Physiotherapeut/innen von 1.0% auf 93 Bewilligungen und für die Ärzteschaft von 0.7% auf 124 Bewilligungen berechnet.
Covid-19: Zunahme an Diagnosen in der Kategorie Krankheiten des Atmungssystems
Im Berichtjahr 2021 wurden in liechtensteinischen Spitälern 2212 stationäre Krankheitsfälle diagnostiziert, was gegenüber 2020 einer Abnahme von 0.8% entspricht. Frauen sind mit einem Anteil von 52.2% etwas häufiger betroffen als Männer mit einem Anteil von 47.8%. Bei beiden Geschlechtern ist die Anzahl der Diagnosen ab 35 Jahren mit zunehmendem Alter durchwegs steigend, wobei mit 43.2% rund zwei von fünf Diagnosen nach dem 64. Altersjahr gestellt werden.
Die häufigsten Diagnosen wurden für die ICD-10 Kategorien S-T Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äusserer Ursachen (20.2%), K Krankheiten des Verdauungssystems (13.5%) und F Psychische Verhaltensstörungen (11.9%) gestellt. Gegenüber zum Vorjahr fällt die Verteilung sehr ähnlich aus, im Vergleich zu 2019 sind vor allem die Psychischen und Verhaltensstörungen (F) mit einer Zunahme von 93.4% auf total 263 Diagnosen sowie die Krankheiten des Atmungssystems (J) mit einem Plus von 33.8% auf 206 Diagnosen auffallend. Gerade letztere sind in Verbindung mit der Covid-19-Pandemie zu sehen. Die Zunahme der Kategorie F ist im Kontext mit einer im Frühjahr 2019 eröffneten und auf diesen Bereich spezialisierten Klinik zu sehen.
Covid-19-Pandemie zeigt sich in Diagnosen und CT-Untersuchungen
Die Covid-19-Pandemie stellte 2020 die Bevölkerung und das Gesundheitswesen vor grosse Herausforderungen. Direkte Effekte lassen sich in der Gesundheitsversorgung wenige finden, da bspw. über drei Viertel der Spitalleistungen im Ausland erbracht werden. Zu erwähnen ist allerdings die Zunahme um 96.3% auf 3'491 CT-Untersuchungen am Liechtensteinischen Landesspital, die zu einem Teil auf computertomographische Abklärungen bei Covid-19-Patientinnen und Patienten zurückzuführen sind. Ergänzend dazu ist der Anstieg von 46.8% an in liechtensteinischen Spitälern gestellten ICD-10-Diagnosen der Kategorie J Krankheiten des Atmungssystems zu sehen (2020: 226 Diagnosen).
AMT FÜR STATISTIK
Diese Informationen zum Thema Gesundheitsversorgung wurden ursprünglich in der Gesundheitsversorgungsstatistik 2021 publiziert.
Publikation
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.
Siehe Seiten 46-57