Inanspruchnahme medizinischer Leistungen
Informationen zur Inanspruchnahme medizinischer Leistungen werden der Liechtensteinischen Gesundheitsbefragung entnommen, die alle fünf Jahre in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Bundesamt für Statistik durchgeführt wird. Die Resultate basieren auf einer Stichprobenerhebung. Für Liechtenstein beantworten rund 1’000 Personen die Fragen des telefonischen Interviews, das durch einen schriftlichen Fragebogen ergänzt wird. Die Ergebnisse werden knapp zwei Jahre nach Abschluss der Befragungen publiziert.
Inanspruchnahme medizinischer Leistungen 2017
5 Arztbesuche pro Jahr
04.11.2019 – Im Mittel werden 5.1 Arztbesuche bei Allgemeinmediziner/innen und Spezialist/innen pro Person berechnet, wobei der Durchschnitt der Frauen mit 6.5 Arztbesuchen deutlich über dem der Männer mit 3.6 Arztbesuchen pro Jahr liegt. Hinzu kommt für 68.1% der Bevölkerung mindestens ein Zahnarztbesuch pro Jahr. Die Arztbesuche insgesamt sind relativ unabhängig vom Alter: Mit 87.0% bei den 15-39-Jährigen und mit 88.0% bei den ab 65-Jährigen sind die Anteile der Personen mit mindestens einem Arztbesuch in den letzten 12 Monaten ähnlich gross. Allerdings lässt sich beobachten, dass mit zunehmendem Alter eher Spezialistinnen und Spezialisten aufgesucht werden: in der jüngsten Altersgruppe liegt der Anteil bei 36.3%, in der mittleren Altersgruppe liegt der Anteil bei 48.4% und in der Gruppe der Ältesten bei 55.6%.
Über die Hälfte benötigte Dentalhygiene
Bei den komplementär- und paramedizinischen Leistungen wurde mit 57.0% die Dentalhygiene in den letzten 12 Monaten am häufigsten beansprucht. Weitere 20.6% der Bevölkerung nutzten innerhalb eines Jahres physiotherapeutische, 13.7% chiropraktische und 12.1% heilpraktische Leistungen. Andere Therapiemöglichkeiten wie Homöopathie, Osteopathie oder Kräutermedizin wurden von weniger als 10% der Bevölkerung genutzt.
84% mussten nicht ins Spital
16.1% der Bevölkerung hatten einen oder mehrere Spitalaufenthalte nötig. Während zwischen den Geschlechtern kein Unterschied zu beobachten ist, haben die über 65-Jährigen etwas eher einen Spitalaufenthalt nötig als die Jüngeren. Die Fallzahlen zur Nutzung von Familienhilfe bzw. Spitex-Dienstleistungen sind sehr tief und damit statistisch nicht zuverlässig. Es lässt sich einzig festhalten, dass innerhalb eines Jahres 98.1% der Bevölkerung keine Spitex-Dienstleistungen in Anspruch nehmen mussten.
AMT FÜR STATISTIK
Diese Informationen zum Thema Inanspruchnahme medizinischer Leistungen wurden ursprünglich in der Gesundheitsbefragung 2017 publiziert.
Publikation
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.
Siehe Seiten 124-131