Persönliche und soziale Ressourcen
Informationen zu den persönlichen und sozialen Ressourcen werden der Liechtensteinischen Gesundheitsbefragung entnommen, die alle fünf Jahre in Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Bundesamt für Statistik durchgeführt wird. Die Resultate basieren auf einer Stichprobenerhebung. Für Liechtenstein beantworten rund 1'000 Personen die Fragen des telefonischen Interviews, das durch einen schriftlichen Fragebogen ergänzt wird. Die Ergebnisse werden knapp zwei Jahre nach Abschluss der Befragungen publiziert.
Persönliche und soziale Ressourcen 2017
Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung fühlen sich nie einsam
04.11.2019 – Die Einschätzung der sozialen Ressourcen wurde u.a. mit Fragen wie «Wie viele Menschen stehen Ihnen so nahe, dass Sie sich auf sie verlassen können, wenn Sie ein ernstes persönliches Problem haben?» oder «Wie viel Interesse und Anteilnahme zeigen andere Menschen an dem, was Sie machen?», gemessen. Die Grafik illustriert die enge soziale Verflechtung in der liechtensteinischen Bevölkerung: Über 90% der Einwohnerinnen und Einwohner fühlen sich nie bzw. nur manchmal einsam und beurteilen ihre soziale Unterstützung als stark oder mittel. Nach Altersgruppen betrachtet, verfügen ältere Personen tendenziell über weniger soziale Ressourcen als jüngere.
Jede/r Dritte nimmt wöchentlich an Freizeitveranstaltungen teil
Neben dem sozialen Netzwerk wurden als weitere Ressource Fragen zu in Gruppen organisierten Freizeitaktivitäten gestellt. Im Durchschnitt beteiligen sich 32.8% der Bevölkerung an einer mindestens wöchentlich stattfindenden Veranstaltung. Bei 18.0% liegt die Häufigkeit bei ein bis drei Mal pro Monat und bei fast 50% bei einmal pro Jahr oder weniger. Generell nehmen Männer mit 37.4% häufiger an wöchentlichen Anlässen teil als Frauen mit 28.4%. Ausserdem geben Frauen mit einem Anteil von 25.9% häufiger an, sich nie an einem solchen Anlass zu beteiligen als Männer mit 15.7%.
Fast ein Viertel leistet freiwillige Arbeit
Knapp ein Viertel der Bevölkerung (22.1%) stellt wöchentlich eigene Ressourcen unentgeltlich zur Verfügung, indem sie Personen mit gesundheitlichen Problemen helfen. Im Gegenzug bedeutet dies, dass drei Viertel der Bevölkerung nicht regelmässig helfen, was aber auch daran liegen kann, dass mit 8.5% nur ein kleiner Teil der Bevölkerung auf freiwillige Hilfe angewiesen ist.
Gesundheit ist sehr wichtig
Die Gesundheit spielt für den Grossteil der Bevölkerung eine wichtige Rolle und nimmt Einfluss auf den Alltag. So stimmen in Liechtenstein 73.9% der Aussage zu: «Gedanken an die Gesundheit beeinflussen meinen Lebensstil», in der Schweiz ist der Anteil mit 68.3% tiefer. Die stärkere Formulierung «Gesundheitliche Überlegungen bestimmen mein Leben» trifft in Liechtenstein auf 17.8% und in der Schweiz auf 19.3% der Bevölkerung zu. Der Anteil der Personen, die sich nicht um Gesundheit kümmert, ist in Liechtenstein mit 8.3% signifikant tiefer als in der Schweiz mit 12.4%. Insgesamt lässt sich beobachten, dass die Bedeutung der Gesundheit sowohl in Liechtenstein als auch in der Schweiz mit steigendem Alter zunimmt.
AMT FÜR STATISTIK
Diese Informationen zum Thema persönliche und soziale Ressourcen wurden ursprünglich in der Gesundheitsbefragung 2017 publiziert.
Publikation
Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.
Siehe Seiten 124-131