Akademische und technische Berufe
Bedeutung des Indikators
Nachhaltige Entwicklung beinhaltet die volle und wirksame Teilhabe von Frauen am wirtschaftlichen Leben (SDG 5.5), die wissenschaftliche Forschung zu verbessern und die Anzahl Personen, die im Bereich der Forschung und Entwicklung tätig sind zu erhöhen (SDG 9.5). Die Arbeit in technischen und akademischen Berufen erweitert den vorhandenen Wissensbestand (ISCO-08). Sie erfordert fortgeschrittene Kenntnisse und Fähigkeiten. Akademische und Technische Berufe gelten als zukunftssicher und gut bezahlt (WKO 2016). Sie bieten gute Aufstiegsmöglichkeiten und ein geringes Arbeitslosenrisiko (BIBB 2002).
Entwicklung
Analyse
2010 waren 26.2% der erwerbstätigen Frauen in einem akademischen oder technischen Beruf tätig. In den folgenden Jahren nahm der Anteil der erwerbstätigen Frauen, die in einem akademischen oder technischen Beruf arbeiten, um 8.4 Prozentpunkte zu und lag 2020 bei 34.6%. Es lässt sich also eine Zunahme der Quote erkennen. Der Anteil der Männer, die im akademischen und technischen Bereich tätig waren, zeigte sich auch zunehmend. Von 32.2% 2010 erreichte der Anteil 2020 einen Höchststand von 35.9%. Er liegt damit 1.3 Prozentpunkte über dem Frauenanteil. Von 1’000 erwerbstätigen Frauen sind somit 346 in technischen oder akademischen Berufsfeldern tätig. Bei den Männern sind dies im selben Jahr 359 von 1’000. Seit 2010 hat sich die Lücke zwischen den Geschlechteranteilen geschlossen.
Definition/Methodologie
Der Indikator zeigt den Anteil der Frauen in akademischen und technischen Berufen an allen erwerbstätigen Frauen und den Anteil der Männer in akademischen und technischen Berufen an allen erwerbstätigen Männern an. Die Berufsgruppe "Akademische und technische Berufe" summiert die Berufsgruppen "Major Group 2: Professionals" und "Major Group 3: Technicians and associate professionals" der internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO) der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Personen dieser zwei Berufsgruppen erweitern den bestehenden Wissensbestand mittels wissenschaftlicher oder künstlerischer Konzepte und Theorien und führen technische und verwandte Aufgaben aus, die fortgeschrittene Kenntnisse und Fähigkeiten erfordern. Erwerbstätige sind Personen, die einer bezahlten Arbeit nachgehen oder unentgeltlich in einem Unternehmen (z.B. Familienunternehmen) tätig sind und einen Beschäftigungsgrad von 2% und mehr aufweisen, was einer Wochenarbeitszeit von einer Stunde und mehr entspricht.
Der Indikator ist international vergleichbar.
Vergleichbare Daten sind im CensusHub, bei Eurostat und der UNECE zu finden.
Der Indikator entspricht dem Indikator "Professional and technical workers" des Global Gender Gap Report 2023.
Daten: Amt für Statistik - Volkszählung
Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Autorin: Bischoff-Wanner, Claudia. 2002. Vor- und Nachteile einer Akademisierung der Berufsausbildung in den personenbezogenen Dienstleistungsberufen: Absehbare Folgen einer Polarisierung. 4. Fachkongress des Bundesinstituts für Berufsbildung. Bonn.
International Standard Classification of Occupations: ISCO-08 / International Labour Office. 2012. Genf: ILO
Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen
Wirtschaftskammer Österreich (WKO) (Hrsg.). 2016. Autorin: Dagmar Achleitner. Technik: Berufe Geld Zukunft. 2. Auflage: Wien.