Vermögens- und Einkommensverteilung 2022

Verfügbares Einkommen nimmt zu

18.9.2024 – Die Hälfte der liechtensteinischen Bevölkerung erzielte im Jahr 2022 ein verfügbares Äquivalenzeinkommen von CHF 59’718 oder weniger. Das verfügbare Medianäquivalenzeinkommen stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 2.4%. Das mediane Nettovermögen der Haushalte belief sich auf rund CHF 150’096, was bedeutet, dass bei der Hälfte der Haushalte das Gesamtvermögen (abzüglich Schulden) über bzw. unter diesem Betrag lag. Im Vergleich zu 2022 erhöhte sich das Medianvermögen der Haushalte um 5.0%.

Verfügbares Einkommen bei CHF 50’200

Das mittlere verfügbare Einkommen der Steuerpflichtigen belief sich im Jahr 2022 auf CHF 50’169. Dies entspricht dem sogenannten Medianeinkommen. Das bedeutet, dass die Hälfte der steuerpflichtigen Personen über ein verfügbares Einkommen unter diesem Wert verfügte, während die andere Hälfte ein höheres Einkommen hatte. Deutlich höher lag das durchschnittliche verfügbare Einkommen mit CHF 61’605 (arithmetisches Mittel). Dieser wesentlich höhere Wert des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens im Vergleich zum Medianwert ist auf die ungleiche Einkommensverteilung zurückzuführen.

Ein Indikator für die Ungleichheit der Einkommensverteilung ist das Dezilverhältnis, das das niedrigste Einkommen der obersten 10% der steuerpflichtigen Personen ins Verhältnis zum Median (D9/D5) setzt. Im Jahr 2022 belief sich das Dezilverhältnis auf 2.04. Das bedeutet, dass die oberen 10% der steuerpflichtigen Personen ein verfügbares Einkommen hatten, das mindestens doppelt so hoch war wie der Median.

Ein weiterer Indikator für die Ungleichheit der Einkommensverteilung ist der Gini-Koeffizient. Bei vollständiger Gleichverteilung, wenn also alle Personen dasselbe Einkommen haben, liegt der Gini-Koeffizient bei 0. Wenn das gesamte Einkommen auf eine einzige Person entfällt, ist der Gini-Koeffizient 1. Je näher der Gini-Koeffizient bei null liegt, desto gleichmässiger ist die Verteilung. Im Jahr 2022 belief sich der Gini-Koeffizient des verfügbaren Einkommens der steuerpflichtigen Personen auf 0.409.

Haushaltseinkommen steigt auf CHF 87’100

Das Haushaltseinkommen wird berechnet, indem die Einkommen aller Haushaltsmitglieder zusammengezählt werden. Das mittlere verfügbare Haushaltseinkommen betrug im Jahr 2022 CHF 87’116 (Median) und nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 1.0% zu. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Haushalte lag mit CHF 113’842 (arithmetisches Mittel) deutlich höher und verzeichnete gegenüber dem Vorjahr mit 3.9% auch einen deutlich stärkeren Zuwachs. Der Gini-Koeffizient betrug 0.409.

Die Aufschlüsselung nach Einkommensklassen zeigt, dass im Jahr 2022 insgesamt 61.0% der Haushalte ein verfügbares Einkommen zwischen CHF 30’001 und CHF 120’000 aufwiesen. Bei 31.4% der Haushalte lag das Einkommen über CHF 120’000, während 7.6% der Haushalte über ein Einkommen von weniger als CHF 30’001 verfügten.

Das verfügbare Haushaltseinkommen steigt mit zunehmender Haushaltsgrösse an. Einpersonenhaushalte wiesen im Jahr 2022 ein Medianeinkommen von CHF 51’538 auf. Dieser Wert stieg bei Zweipersonenhaushalten auf CHF 96’441 und bei Dreipersonenhaushalten auf CHF 120’188. In Haushalten mit mehr Personen nimmt das Medianeinkommen bis auf rund CHF 150'000 weiter zu.

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Auch verfügbares Äquivalenzeinkommen nimmt zu

Die Interpretation der Haushaltseinkommen hat jedoch ihre Grenzen, wenn man aus dem Haushaltseinkommen auf die Lebensbedingungen der Haushalte schliessen möchte. Ein Einpersonenhaushalt kann mit einem bestimmten Einkommen einen deutlich höheren Lebensstandard erreichen als ein Paarhaushalt mit zwei Kindern. Daher müssen die Haushaltseinkommen für aussagekräftige Vergleiche an die Haushaltsgrösse angepasst werden. Dieses an die Haushaltsgrösse angepasste Einkommen wird als Äquivalenzeinkommen bezeichnet. Dabei wird das Einkommen auf einen Einpersonenhaushalt standardisiert und gibt damit das standardisierte Einkommen pro Haushaltsmitglied an.

Gemäss dieser Standardisierung wird für das verfügbare Äquivalenzeinkommen ein Median von rund CHF 59’718 berechnet. Auch die verfügbaren Äquivalenzeinkommen sind jedoch sehr ungleich verteilt. Im Jahr 2022 erzielten 10% der liechtensteinischen Bevölkerung (1. Dezil) über ein Einkommen von CHF 31’878 oder weniger, während 10% über ein Einkommen von mehr als CHF 116’299 verfügten (9. Dezil).

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Medianvermögen steigt auf CHF 65’500

Das Nettovermögen der steuerpflichtigen Personen belief sich im Jahr 2022 im Median auf CHF 65’505, d. h. für die Hälfte der Steuerpflichtigen lag das Vermögen unter diesem Wert, für die andere Hälfte darüber. Das Medianvermögen hat gegenüber dem Vorjahr damit um 7.3% zugenommen. Höher lag das Durchschnittsvermögen mit CHF 532’693 (arithmetisches Mittel). Das Dezilverhältnis (D9/D5) belief sich im Jahr 2022 auf 14.0, was bedeutet, dass die oberen 10% der steuerpflichtigen Personen ein Vermögen hatten, das mindestens 14-mal so hoch war wie das Medianvermögen. Das Dezilverhältnis deutet damit darauf hin, dass die Ungleichheit der Vermögensverteilung 2022 mit 14.0 deutlich grösser ist als die Ungleichheit der Verteilung der verfügbaren Einkommen mit einem Dezilverhältnis von 2.0.

Mittleres Haushaltsvermögen bei über CHF 150’100

Das mittlere Nettovermögen der Haushalte im Jahr 2022 mit CHF 150’096 (Median) berechnet. Dies entspricht einer Zunahme von 5.0% gegenüber dem Vorjahr. Zu einem Haushalt zählen dabei alle Personen, die in derselben Wohnung leben. Wie bei den Personen lag auch bei den Haushalten das Medianvermögen deutlich tiefer als das Durchschnittsvermögen. Das Durchschnittsvermögen der Haushalte betrug im Jahr 2022 CHF 984’372. Das Dezilverhältnis (D9/D5) belief sich im Jahr 2022 auf 11.6, was bedeutet, dass die oberen 10% der Haushalte ein Vermögen hatten, das mindestens 11-mal höher war als das Medianvermögen. Der Gini-Koeffizient lag bei 0.843, was im Vergleich zu den Einkommen auf eine deutlich stärkere Konzentration der Vermögen bei den Haushalten hindeutet.

Eine Aufschlüsselung nach Vermögensklassen zeigt, dass im Jahr 2022 insgesamt 36.0% der Haushalte ein Vermögen von unter CHF 50’001 auswiesen. 47.1% der Haushalte gaben ein Vermögen in der mittleren Vermögensklasse von CHF 50’001 bis CHF 1 Mio. an. 16.9% der Haushalte verfügten über ein Vermögen von mehr als CHF 1 Mio.

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Zwei Drittel der Vermögens- und Erwerbssteuern von 10% der Steuerpflichtigen

Im Steuerjahr 2022 bezahlten 75.7% der erfassten steuerpflichtigen Personen Vermögens- und Erwerbssteuern von weniger als CHF 5’001, wobei 21.3% der steuerpflichtigen Personen keine Vermögens- und Erwerbssteuern entrichten mussten. 11.0% der steuerpflichtigen Personen bezahlten Vermögens- und Erwerbssteuern von mehr als CHF 10’000. Diese Gruppe erzielte im Jahr 2022 rund 38.5% des gesamten Erwerbs (inklusive Sollertrag). Aufgrund des stärkeren Gewichts der Abzüge und steuerfreien Beträge bei einem geringeren Erwerb sowie der progressiven Ausgestaltung des Steuertarifs kamen sie für 68.6% der erfassten Vermögens- und Erwerbssteuern auf. Die gesamten Vermögens- und Erwerbssteuern der hier erfassten steuerpflichtigen Personen beliefen sich im Steuerjahr 2022 auf CHF 211.9 Mio.

Hohes Einkommensniveau im europäischen Vergleich

Internationale Vergleiche der Einkommen sind schwierig, da in der Regel mit einem höheren Einkommensniveau ein höheres Preisniveau einhergeht. Kaufkraftstandards (KKS) dienen dabei als eine künstliche Referenzwährung, die der unterschiedlichen Kaufkraft Rechnung trägt. Die Idee hinter den Kaufkraftstandards ist die Standardisierung der nationalen Währung in Bezug auf ihre Kaufkraft. Theoretisch kann man mit einem KKS in jedem Land den gleichen Gegenwert an Waren und Dienstleistungen kaufen, unabhängig davon, wie er in die Landeswährung umgerechnet wird. So kann der Lebensstandard in einem Land trotz niedrigerer Einkommen höher sein, wenn die Preise für Güter relativ gesehen niedriger sind.

Nach der Umrechnung der Einkommen auf KKS liegt Liechtenstein mit einem Wert von 33’072 KKS knapp hinter Luxemburg mit 33'214 KKS an der Spitze der europäischen Einkommen. Die Schweiz liegt mit 27'185 KKS an dritter Stelle. Österreich und Deutschland weisen mit einem mittleren Äquivalenzeinkommen von 25’119 KKS bzw. 23’127 KKS ein Einkommensniveau auf, das deutlich über dem Durchschnittswert der EU mit 18'706 KKS liegt. Der tiefste Wert in der Europäischen Union wird mit 9’671 KKS in Bulgarien verzeichnet.

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Starke Ungleichverteilung der Einkommen

Für Vergleiche der Ungleichverteilung der Einkommen wird häufig der Gini-Koeffizient verwendet. Liechtenstein wies 2022 im europäischen Vergleich mit einem Gini-Koeffizienten von 0.340 eine relativ ungleiche Einkommensverteilung auf. Von den EWR-Staaten zeigen nur Lettland, Litauen und Bulgarien eine ungleichere Verteilung. Den höchsten Wert verzeichnete dabei Bulgarien mit 0.384. Die geringste Ungleichverteilung in den Vergleichsländern wurde mit einem Gini-Koeffizienten von 0.212 für die Slowakei berechnet.

Die Schweiz und Deutschland liegen mit einem Gini-Koeffizienten von 0.311 bzw. 0.290 relativ nah am Mittel der Staaten der europäischen Union mit 0.296. Ebenfalls nahe am Mittel liegt auch der Gini-Koeffizient von Luxemburg, das wie Liechtenstein geprägt ist von einem hohen Lebensstandard und einer ähnlichen Wirtschaftsstruktur. Österreich wies 2022 einen Wert von 0.278 auf und zeigt damit den tiefsten Wert der deutschsprachigen Länder.

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Verfügbares Einkommen bei CHF 50’200

Das mittlere verfügbare Einkommen der Steuerpflichtigen belief sich im Jahr 2022 auf CHF 50’169. Dies entspricht dem sogenannten Medianeinkommen. Das bedeutet, dass die Hälfte der steuerpflichtigen Personen über ein verfügbares Einkommen unter diesem Wert verfügte, während die andere Hälfte ein höheres Einkommen hatte. Deutlich höher lag das durchschnittliche verfügbare Einkommen mit CHF 61’605 (arithmetisches Mittel). Dieser wesentlich höhere Wert des durchschnittlichen verfügbaren Einkommens im Vergleich zum Medianwert ist auf die ungleiche Einkommensverteilung zurückzuführen.

Ein Indikator für die Ungleichheit der Einkommensverteilung ist das Dezilverhältnis, das das niedrigste Einkommen der obersten 10% der steuerpflichtigen Personen ins Verhältnis zum Median (D9/D5) setzt. Im Jahr 2022 belief sich das Dezilverhältnis auf 2.04. Das bedeutet, dass die oberen 10% der steuerpflichtigen Personen ein verfügbares Einkommen hatten, das mindestens doppelt so hoch war wie der Median.

Ein weiterer Indikator für die Ungleichheit der Einkommensverteilung ist der Gini-Koeffizient. Bei vollständiger Gleichverteilung, wenn also alle Personen dasselbe Einkommen haben, liegt der Gini-Koeffizient bei 0. Wenn das gesamte Einkommen auf eine einzige Person entfällt, ist der Gini-Koeffizient 1. Je näher der Gini-Koeffizient bei null liegt, desto gleichmässiger ist die Verteilung. Im Jahr 2022 belief sich der Gini-Koeffizient des verfügbaren Einkommens der steuerpflichtigen Personen auf 0.409.

Haushaltseinkommen steigt auf CHF 87’100

Das Haushaltseinkommen wird berechnet, indem die Einkommen aller Haushaltsmitglieder zusammengezählt werden. Das mittlere verfügbare Haushaltseinkommen betrug im Jahr 2022 CHF 87’116 (Median) und nahm damit gegenüber dem Vorjahr um 1.0% zu. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen der Haushalte lag mit CHF 113’842 (arithmetisches Mittel) deutlich höher und verzeichnete gegenüber dem Vorjahr mit 3.9% auch einen deutlich stärkeren Zuwachs. Der Gini-Koeffizient betrug 0.409.

Die Aufschlüsselung nach Einkommensklassen zeigt, dass im Jahr 2022 insgesamt 61.0% der Haushalte ein verfügbares Einkommen zwischen CHF 30’001 und CHF 120’000 aufwiesen. Bei 31.4% der Haushalte lag das Einkommen über CHF 120’000, während 7.6% der Haushalte über ein Einkommen von weniger als CHF 30’001 verfügten.

Das verfügbare Haushaltseinkommen steigt mit zunehmender Haushaltsgrösse an. Einpersonenhaushalte wiesen im Jahr 2022 ein Medianeinkommen von CHF 51’538 auf. Dieser Wert stieg bei Zweipersonenhaushalten auf CHF 96’441 und bei Dreipersonenhaushalten auf CHF 120’188. In Haushalten mit mehr Personen nimmt das Medianeinkommen bis auf rund CHF 150'000 weiter zu.

Auch verfügbares Äquivalenzeinkommen nimmt zu

Die Interpretation der Haushaltseinkommen hat jedoch ihre Grenzen, wenn man aus dem Haushaltseinkommen auf die Lebensbedingungen der Haushalte schliessen möchte. Ein Einpersonenhaushalt kann mit einem bestimmten Einkommen einen deutlich höheren Lebensstandard erreichen als ein Paarhaushalt mit zwei Kindern. Daher müssen die Haushaltseinkommen für aussagekräftige Vergleiche an die Haushaltsgrösse angepasst werden. Dieses an die Haushaltsgrösse angepasste Einkommen wird als Äquivalenzeinkommen bezeichnet. Dabei wird das Einkommen auf einen Einpersonenhaushalt standardisiert und gibt damit das standardisierte Einkommen pro Haushaltsmitglied an.

Gemäss dieser Standardisierung wird für das verfügbare Äquivalenzeinkommen ein Median von rund CHF 59’718 berechnet. Auch die verfügbaren Äquivalenzeinkommen sind jedoch sehr ungleich verteilt. Im Jahr 2022 erzielten 10% der liechtensteinischen Bevölkerung (1. Dezil) über ein Einkommen von CHF 31’878 oder weniger, während 10% über ein Einkommen von mehr als CHF 116’299 verfügten (9. Dezil).

Medianvermögen steigt auf CHF 65’500

Das Nettovermögen der steuerpflichtigen Personen belief sich im Jahr 2022 im Median auf CHF 65’505, d. h. für die Hälfte der Steuerpflichtigen lag das Vermögen unter diesem Wert, für die andere Hälfte darüber. Das Medianvermögen hat gegenüber dem Vorjahr damit um 7.3% zugenommen. Höher lag das Durchschnittsvermögen mit CHF 532’693 (arithmetisches Mittel). Das Dezilverhältnis (D9/D5) belief sich im Jahr 2022 auf 14.0, was bedeutet, dass die oberen 10% der steuerpflichtigen Personen ein Vermögen hatten, das mindestens 14-mal so hoch war wie das Medianvermögen. Das Dezilverhältnis deutet damit darauf hin, dass die Ungleichheit der Vermögensverteilung 2022 mit 14.0 deutlich grösser ist als die Ungleichheit der Verteilung der verfügbaren Einkommen mit einem Dezilverhältnis von 2.0.

Mittleres Haushaltsvermögen bei über CHF 150’100

Das mittlere Nettovermögen der Haushalte im Jahr 2022 mit CHF 150’096 (Median) berechnet. Dies entspricht einer Zunahme von 5.0% gegenüber dem Vorjahr. Zu einem Haushalt zählen dabei alle Personen, die in derselben Wohnung leben. Wie bei den Personen lag auch bei den Haushalten das Medianvermögen deutlich tiefer als das Durchschnittsvermögen. Das Durchschnittsvermögen der Haushalte betrug im Jahr 2022 CHF 984’372. Das Dezilverhältnis (D9/D5) belief sich im Jahr 2022 auf 11.6, was bedeutet, dass die oberen 10% der Haushalte ein Vermögen hatten, das mindestens 11-mal höher war als das Medianvermögen. Der Gini-Koeffizient lag bei 0.843, was im Vergleich zu den Einkommen auf eine deutlich stärkere Konzentration der Vermögen bei den Haushalten hindeutet.

Eine Aufschlüsselung nach Vermögensklassen zeigt, dass im Jahr 2022 insgesamt 36.0% der Haushalte ein Vermögen von unter CHF 50’001 auswiesen. 47.1% der Haushalte gaben ein Vermögen in der mittleren Vermögensklasse von CHF 50’001 bis CHF 1 Mio. an. 16.9% der Haushalte verfügten über ein Vermögen von mehr als CHF 1 Mio.

Zwei Drittel der Vermögens- und Erwerbssteuern von 10% der Steuerpflichtigen

Im Steuerjahr 2022 bezahlten 75.7% der erfassten steuerpflichtigen Personen Vermögens- und Erwerbssteuern von weniger als CHF 5’001, wobei 21.3% der steuerpflichtigen Personen keine Vermögens- und Erwerbssteuern entrichten mussten. 11.0% der steuerpflichtigen Personen bezahlten Vermögens- und Erwerbssteuern von mehr als CHF 10’000. Diese Gruppe erzielte im Jahr 2022 rund 38.5% des gesamten Erwerbs (inklusive Sollertrag). Aufgrund des stärkeren Gewichts der Abzüge und steuerfreien Beträge bei einem geringeren Erwerb sowie der progressiven Ausgestaltung des Steuertarifs kamen sie für 68.6% der erfassten Vermögens- und Erwerbssteuern auf. Die gesamten Vermögens- und Erwerbssteuern der hier erfassten steuerpflichtigen Personen beliefen sich im Steuerjahr 2022 auf CHF 211.9 Mio.

Hohes Einkommensniveau im europäischen Vergleich

Internationale Vergleiche der Einkommen sind schwierig, da in der Regel mit einem höheren Einkommensniveau ein höheres Preisniveau einhergeht. Kaufkraftstandards (KKS) dienen dabei als eine künstliche Referenzwährung, die der unterschiedlichen Kaufkraft Rechnung trägt. Die Idee hinter den Kaufkraftstandards ist die Standardisierung der nationalen Währung in Bezug auf ihre Kaufkraft. Theoretisch kann man mit einem KKS in jedem Land den gleichen Gegenwert an Waren und Dienstleistungen kaufen, unabhängig davon, wie er in die Landeswährung umgerechnet wird. So kann der Lebensstandard in einem Land trotz niedrigerer Einkommen höher sein, wenn die Preise für Güter relativ gesehen niedriger sind.

Nach der Umrechnung der Einkommen auf KKS liegt Liechtenstein mit einem Wert von 33’072 KKS knapp hinter Luxemburg mit 33'214 KKS an der Spitze der europäischen Einkommen. Die Schweiz liegt mit 27'185 KKS an dritter Stelle. Österreich und Deutschland weisen mit einem mittleren Äquivalenzeinkommen von 25’119 KKS bzw. 23’127 KKS ein Einkommensniveau auf, das deutlich über dem Durchschnittswert der EU mit 18'706 KKS liegt. Der tiefste Wert in der Europäischen Union wird mit 9’671 KKS in Bulgarien verzeichnet.

Starke Ungleichverteilung der Einkommen

Für Vergleiche der Ungleichverteilung der Einkommen wird häufig der Gini-Koeffizient verwendet. Liechtenstein wies 2022 im europäischen Vergleich mit einem Gini-Koeffizienten von 0.340 eine relativ ungleiche Einkommensverteilung auf. Von den EWR-Staaten zeigen nur Lettland, Litauen und Bulgarien eine ungleichere Verteilung. Den höchsten Wert verzeichnete dabei Bulgarien mit 0.384. Die geringste Ungleichverteilung in den Vergleichsländern wurde mit einem Gini-Koeffizienten von 0.212 für die Slowakei berechnet.

Die Schweiz und Deutschland liegen mit einem Gini-Koeffizienten von 0.311 bzw. 0.290 relativ nah am Mittel der Staaten der europäischen Union mit 0.296. Ebenfalls nahe am Mittel liegt auch der Gini-Koeffizient von Luxemburg, das wie Liechtenstein geprägt ist von einem hohen Lebensstandard und einer ähnlichen Wirtschaftsstruktur. Österreich wies 2022 einen Wert von 0.278 auf und zeigt damit den tiefsten Wert der deutschsprachigen Länder.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufbereitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.

Informationen zu den Vorjahren

Das Thema Vermögens- und Einkommensverteilung wurde für das Referenzjahr 2022 umfassend überarbeitet. Dies führte zu einem Bruch in der Zeitreihe, wodurch die Angaben aus früheren Jahren nur bedingt vergleichbar sind. Informationen für die Jahr 2011 bis 2021 können dem Thema Vermögens- und Erwerbsverteilung 2021 entnommen werden. Die Angaben für 2021 wurden rückgerechnet, so dass für das Jahr 2021 Angaben nach beiden Berechnungsarten vorliegen. Ausführliche Informationen zur Berechnungsweise finden sich im Abschnitt Methodik und Qualität.