Warenhandel 2023
Warenexporte nehmen zu
12.06.2024 – Im Jahr 2023 wurden insgesamt Waren (ohne Handel mit der Schweiz) im Wert von insgesamt CHF 3'411 Mio. aus Liechtenstein exportiert. Die Exporte nahmen gegenüber dem Vorjahr um 4.7%, respektive CHF 153 Mio. zu. Damit wird der Durchschnitt der letzten 10 Jahre überschritten. Die Importe sanken 2023 um 0.1% bzw. CHF 1.2 Mio. und lagen bei CHF 1'911 Mio.
Positive Warenhandelsbilanz durch mehr Exporte
Die liechtensteinische Warenhandelsbilanz wies 2023 einen Überschuss von CHF 1'501 Mio. auf. Gegenüber dem Vorjahr 2022 nahm sie damit um CHF 155 Mio. (11.5%) zu und liegt CHF 89 Mio. über dem Durchschnitt der vorhergehenden zehn Jahre von CHF 1'412 Mio. (2013-2022).
Die hohe Warenhandelsbilanz ist insbesondere auf die Handelsbeziehungen mit Deutschland, USA und Österreich zurückzuführen. Die Überschüsse mit diesen Handelspartnern lagen 2023 bei CHF 423 Mio. (DE), CHF 343 Mio. (USA) und CHF 205 Mio. (AT). Das stärkste Defizit besteht 2023 im Handel mit Südafrika und beträgt CHF -62 Mio.
Starker Zuwachs der Exporte von Nahrungs- und Futtermitteln
Die Exportzunahme 2023 gegenüber dem Vorjahr sieht man auch bei den exportstärksten Warengruppen. Der Export von Nahrungs- und Futtermitteln nahm um 48.0% (CHF 103 Mio.) zu. Ebenfalls zugenommen haben Waren, die anderweitig nicht genannt sind (12.2%), Gummi- und Kunststoffwaren (4.2%), Datenverarbeitungsgeräte, elektronische und optische Erzeugnisse (2.2%) und Kraftwagen und Kraftwagenteile (0.4%).
Abnahmen sind in den Warengruppen der Glas- und Glaswaren, Keramik, verarbeitete Steine und Erden (-1.7%), der Metallerzeugnisse (-3.8%), der Maschinen (-4.9%), der chemischen Erzeugnissen (-6.2%) und der elektrischen Ausrüstungen (-14.2%) zu verzeichnen.
Die exportstärkste Warengruppe ist, wie bereits in den Vorjahren, die der Metallerzeugnisse. Mit einem Volumen von CHF 695 Mio. stellt diese Warengruppe 20.4% des gesamten Exportvolumens gefolgt von Maschinen mit 11.2%.
Wieder mehr Exporte nach Deutschland
Nach einer Abnahme der Exporte nach Deutschland im Jahr 2022, nahmen diese 2023 wieder zu. Sie stiegen um CHF 59.7 Mio. beziehungsweise 5.6%. Diese steigende Entwicklung zeigt sich im Export bei den meisten Handelspartnern in Europa, wohin 2023 insgesamt Waren im Wert von CHF 2'342 Mio. exportiert wurden. Das entspricht 68.7% des gesamten Exportvolumens. Zugenommen hat ebenfalls der Export nach Österreich (CHF + 181.1 Mio., +56.7%). Abgenommen hat hingegen der Export nach Asien (-11.6%). Dazu trägt bei, dass die Exporte nach China abgenommen haben. Diese belaufen sich 2023 auf CHF 219 Mio. und liegen damit CHF 49.0 Mio. oder 18.3% unter dem Vorjahreswert.
Stabile Importe
Die Warengruppen der Metalle, der Maschinen und der Metallerzeugnisse machten zusammen 45.6% des gesamten Importvolumens aus und liegen bei CHF 288 Mio. (Metalle), CHF 291 Mio. (Maschinen) und CHF 292 Mio. (Metallerzeugnisse).
Wie bereits 2022 erhöhte sich die Einfuhr von Metallen (CHF +79 Mio., +37.8%). Im Gegensatz dazu nahm der Import von Metallerzeugnissen und Maschinen ab (-10.9% bzw. -7.5%). Die grösste Zunahme der Importe verzeichneten Waren, die anderweitig nicht genannt sind (+55.8%).
Weniger Importe aus Europa, Asien und Amerika werden durch steigende Importe aus Afrika kompensiert
Trotz einer stabilen Entwicklung der Gesamtimporte zeigt sich eine Verschiebung bei den Ursprungsländern der Waren. Das Importvolumen aus Europa sank um CHF 46 Mio. oder 3.0% gegenüber dem Vorjahr auf CHF 1'477 Mio. und machte 77.3% des gesamten Importvolumens aus. Das Importvolumen aus Asien und Amerika sank ebenfalls um CHF 6 Mio. bzw. 1.9% (Asien) und CHF 19 Mio. bzw. 23.2% (Amerika). Diese Abnahmen werden durch die starke Zunahme der Importe aus Afrika kompensiert (CHF +68 Mio., +1'513.5%), wobei besonders Südafrika mit einem Zuwachs von CHF 68 Mio. bzw. 1'735.7% heraussticht.
Nach den Importen bleibt Deutschland der wichtigste Handelspartner (CHF 711 Mio.), gefolgt von Österreich (CHF 296 Mio.), China (CHF 143 Mio.) und Italien (CHF 85 Mio.).
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Korrigendum: Im Excel-Dokument trat in der Tabelle 2.2 ein Fehler auf. In der Spalte «Anteil» wurden die Werte falsch ausgewiesen. Dies hatte zudem zur Folge, dass im Text zur Grafik «Exporte nach Handelspartner» der Anteil am gesamten Exportvolumen falsch angegeben wurde. Diese Fehler wurden in der vorliegenden Version korrigiert.