Bautätigkeit 2022

Fast 1000 Baubewilligungen erteilt

15.05.2023 – Im Jahr 2022 erteilte das Amt für Hochbau und Raumplanung 979 Baubewilligungen mit geplanten Baukosten von insgesamt CHF 493.0 Mio. Die Zahl der Bewilligungen erreichte damit in der bis in das Jahr 1990 zurückreichenden Zeitreihe einen neuen Höchstwert. Im Vorjahr waren 660 Bauprojekte bewilligt worden, im Mittel der Jahre 2017-2021 waren es 540 Projekte gewesen.

Die geplanten Baukosten von CHF 493.0 Mio. im Berichtsjahr lagen 23% über dem Vorjahreswert von CHF 401.5 Mio., beziehungsweise 4% über dem Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 474.7 Mio. Im Wohnbau wurden im Berichtsjahr 838 Bewilligungen mit projektierten Investitionen von CHF 295.9 Mio. erteilt.

979 bewilligte Bauprojekte, 820 Veränderungsbauprojekte

Das Amt für Hochbau und Raumplanung erteilte im Jahr 2022 insgesamt 979 Baubewilligungen bzw. Baufreigaben. Im Vergleich zum Vorjahr (660) bzw. dem Mittelwert der vorangegangenen fünf Jahre (2017-2021: 540) war ein deutlicher Anstieg der Zahl der erteilten Bewilligungen zu verzeichnen. Der Anstieg ist auf die hohe Zahl von 820 bewilligten Veränderungsbauprojekten zurückzuführen.

Im Vorjahr waren 505 Veränderungsbauprojekte bewilligt worden, im Mittel der Jahre 2017-2021 waren es 381 gewesen. Die Zahl der bewilligten Neubauprojekte lag dagegen mit 159 nur leicht über dem Vorjahreswert (155) und entsprach exakt dem Mittelwert der Jahre 2017-2021 (159).

Betrachtet nach der Art der Bauwerke wurden insbesondere im Bereich Wohnen im Vergleich zu den vergangenen Jahren ausserordentlich viele Bewilligungen erteilt. Mit 838 Bewilligungen wurden im Wohnbau 61% mehr Projekte als im Vorjahr (521) bewilligt und annähernd doppelt so viele wie im Mittel der Jahre 2017-2021 (426). Im Bereich Infrastruktur wurden 53 Bauprojekte bewilligt. Dies ist ebenfalls ein überdurchschnittlich hoher Wert. Im Vorjahr waren 37 Infrastrukturprojekte bewilligt worden, im Fünfjahresmittel 2017-2021 waren es 34 gewesen.

In den Bereichen Industrie und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft war die Anzahl erteilter Bewilligungen mit 76 respektive 12 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig (2022: 78 respektive 24) und lag innerhalb eines Bereichs von +/-20% um das Mittel der Jahre 2017-2021 (66 respektive 15).

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Geplante Baukosten im Durchschnitt der Vorjahre

Die geplanten Baukosten für die 979 bewilligten Bauprojekte im Berichtsjahr 2022 lagen bei CHF 493.0 Mio. Gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 401.5 Mio. bedeutet dies einen Anstieg von 23%. Bezogen auf das Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 474.7 Mio. lagen die geplanten Baukosten im Berichtsjahr um 4% höher.

Für Neubauprojekte wurden im Berichtsjahr Investitionen von CHF 399.9 Mio. projektiert. Dieser Wert liegt nahe am Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 396.5 Mio. Gegenüber dem Vorjahr (CHF 334.7 Mio.) war eine Steigerung um 19% zu verzeichnen. Für Veränderungsbauprojekte wurde mit Baukosten von CHF 93.0 Mio. geplant, 39% mehr als im Vorjahr (CHF 66.8 Mio.) und 19% mehr als im Mittel der Jahre 2017-2021 (CHF 78.2 Mio.). Für Vergleiche über mehrere Jahre ist zu beachten, dass die Baukosten zu laufenden Preisen ausgewiesen werden, während der entsprechende Preisindex im Lauf des Berichtsjahres einer deutlichen Steigerung unterworfen war.

Der Schwerpunkt der erteilten Bewilligungen auf eher kleineren Umbauten im Wohnbau lässt sich an deren Baukostenklassen zeigen. Für 627 der 979 bewilligten Bauprojekte (davon 584 im Bereich Wohnen) waren Baukosten zwischen CHF 10001 und 50000 geplant. Weitere 97 Projekte (76 im Wohnbau) lagen in der Klasse CHF 50001 bis 100000.

Insgesamt wurden im Wohnbau Investitionen von CHF 295.9 Mio. projektiert, 34% mehr als im Vorjahr (CHF 220.6 Mio.) und 8% mehr als im Mittel der Jahre 2017-2021 (CHF 275.2 Mio.). Im Bereich Infrastruktur wurden Investitionen von CHF 136.4 Mio. projektiert, der höchste Wert der bis 2010 reichenden Zeitreihe und mehr als das Vierfache des Durchschnitts der Jahre 2017-2021 von CHF 30.4 Mio. In den Bereichen Industrie und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft waren hingegen deutlich tiefere Investitionen als in den Vorperioden geplant. Die Werte von CHF 59.4 Mio. respektive CHF 1.2 Mio. waren jeweils die tiefsten seit vielen Jahren.

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Hohe Investitionen der öffentlichen Hand

Im Berichtsjahr 2022 wurden 51 Bauprojekte öffentlicher Auftraggeber mit geplanten Baukosten von CHF 99.0 Mio. bewilligt. Im Vorjahr waren für die öffentliche Hand 54 Bewilligungen mit geplanten Kosten von CHF 11.7 Mio. erteilt worden. Im Mittel der Jahre 2017-2021 waren es 38 Projekte und geplante Kosten von CHF 45.4 Mio. gewesen.

Die geplanten Investitionen öffentlicher Auftraggeber von CHF 99.0 Mio. im Berichtsjahr sind der höchste Wert seit dem Jahr 2007. Von den CHF 99.0 Mio. entfielen CHF 47.3 Mio. auf das Land und CHF 51.7 Mio. auf die Gemeinden.

Privaten Auftraggebern wurden 928 Bauprojekte mit geplanten Baukosten von CHF 394.0 Mio. bewilligt. Während die Anzahl der erteilten Bewilligungen für private Auftraggeber damit einen Höchstwert erreichte, lagen die geplanten Baukosten um 8% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 429.3 Mio. und um 1% über dem Vorjahreswert von CHF 389.9 Mio.

Von den CHF 394.0 Mio. geplanten Baukosten privater Auftraggeber entfielen CHF 101.8 Mio. auf Bau- und Immobiliengesellschaften, CHF 223.0 Mio. auf Privatpersonen und CHF 69.2 Mio. auf die übrigen Auftraggeber.

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184 neue Gebäude, 315 neue Wohnungen

Im Berichtsjahr wurden 184 neue Gebäude bewilligt. Im Vorjahr waren es 160 Gebäude gewesen, im Mittel der Jahre 2017-2021 172 Gebäude. Von den 184 neuen Gebäuden waren 65 Gebäude ohne Wohnungen und 119 Gebäude mit Wohnungen (Vorjahr: 97). Die im Berichtsjahr bewilligten Neu- und Veränderungsbauprojekte umfassten 315 neue Wohnungen (Vorjahr: 274). Dieser Wert liegt leicht unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 323 Wohnungen.

Von den im Berichtsjahr bewilligten 315 Wohnungen waren 304 in Neubauprojekten und 11 in Veränderungsbauprojekten vorgesehen. Nach Gemeinden entfielen 64 auf Vaduz, 57 auf Eschen, 41 auf Balzers, 39 auf Triesen, 36 auf Schaan, 24 auf Mauren, 15 auf Gamprin, 14 auf Triesenberg, 12 auf Ruggell, 10 auf Schellenberg und 3 auf Planken. Bezogen auf die Einwohnerzahl wurden im Unterland 8.2 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (14401 Personen, 118 Wohnungen) und im Oberland 7.9 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (25043 Personen, 197 Wohnungen) bewilligt. Landesweit waren es 8.0 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (Quelle Bevölkerungszahlen: Bevölkerungsstand per 30. Juni 2022, publiziert am 23.12.2022).

Im Berichtsjahr wurden 19 Gebäude ohne Wohnnutzung und 34 Gebäude mit insgesamt 58 Wohnungen zum vollständigen Abbruch bewilligt.

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Grössere Infrastrukturprojekte bewilligt

Das ausgewiesene Bauvolumen der bewilligten 159 Neubauprojekte betrug im Berichtsjahr 410300 m3. Dieser Wert liegt um 13% unter dem Vorjahreswert von 473000m3 und 28% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 573200 m3. Damit war die Gesamtkubatur der bewilligten Neubauprojekte im Berichtsjahr unterdurchschnittlich.

Betrachtet nach der Art der Bauwerke war im Berichtsjahr allerdings im Bereich Infrastruktur eine hohe Gesamtkubatur der Neubauten zu verzeichnen. Mit 94700 m3 wurde der zweithöchste Wert seit dem Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010 registriert. Im Mittel der Jahre 2017-2021 war für Neubauten im Bereich Infrastruktur ein Volumen von 39100 m3 geplant gewesen.

Für Neubauprojekte im Wohnbau wurde eine Gesamtkubatur von 250100 m3 ausgewiesen. Dieser Wert liegt 24% über dem Vorjahreswert von 201800m3 und 6% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 266900m3.

Die Gesamtkubaturen der Neubauprojekte in den Bereichen Industrie- und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft lagen – wie auch die gesamten Baukosten in diesen Bereichen – mit 61400 m3 respektive 4000 m3 sowohl deutlich unter den Vorjahreswerten als auch deutlich unter den Mittelwerten der Jahre 2017-2021 von 251000 m3 respektive 16200 m3.

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Überwiegend Wärmepumpenheizungen

Neue Heizungsanlagen in Gebäuden werden in der Baustatistik seit dem Jahr 1990 ausgewiesen. Für das Jahr 2022 wurden im Gebäude- und Wohnungsregister 457 neue Heizungsanlagen in Gebäuden erfasst. Die Zahl der erfassten Anlagen liegt deutlich über den Werten der Vorjahre und stellt den höchsten Wert der Zeitreihe dar.

Der Anteil der Wärmepumpen ist mit 74% (339 Anlagen) im Berichtsjahr ähnlich wie im Vorjahr (75%). Am zweithäufigsten wurden mit einem Anteil von 14% (66 Anlagen) Holzheizungen erfasst. Dieser Heizungstyp umfasst neben Zentralheizungen mit Holzfeuerungen (z.B. Pelletheizungen) insbesondere auch Zusatzheizungen wie Cheminées und Kaminöfen. An dritter Stelle folgen Fernwärmeheizungen mit einem Anteil von 6%. Öl- und Gasheizungen wurden wie bereits im Vorjahr im Vergleich zu früheren Perioden nur noch wenige erfasst. Sie weisen zusammen einen Anteil von noch 5% auf.

Da nicht alle Heizungsanlagen in der gleichen Weise bewilligt werden, ist eine konsistente Auswertung der neu installierten bzw. bewilligten Heizungsanlagen mit Schwierigkeiten behaftet. Das Dokument zur Methodik und Qualität der Baustatistik gibt Hinweise zur Erfassung der Anlagen im Rahmen dieser Statistik.

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Viele neue Photovoltaikanlagen

Neue Solaranlagen an Gebäuden werden in der Baustatistik seit dem Jahr 1995 ausgewiesen. Für das Jahr 2022 wurden im Gebäude- und Wohnungsregister insgesamt 506 neue Solaranlagen erfasst. Die Zahl der neuen Solaranlagen erreichte damit nach zehn Jahren mit tieferen Zahlen wieder das Niveau der Jahre 2009 bis 2011, als jeweils über 400 Anlagen erfasst worden waren.

Von den 506 neuen Anlagen waren 504 Photovoltaikanlagen und 2 thermische Sonnenkollektoren. Während in den Jahren bis 2013, in denen viele Anlagen erfasst worden waren, etwa ein Drittel der erfassten Solaranlagen thermische Kollektoren waren, werden seit dem Jahr 2019 nur noch sehr wenige solche Anlagen erfasst.

Die Aufstellung von Solar- und Photovoltaikanlagen ist gemäss Artikel 73 des Baugesetzes anzeigepflichtig. Bei Baubewilligungen für neue Gebäude sowie für umfassendere Sanierungen von bestehenden Gebäuden können solche Anlagen mitbewilligt werden. Hinweise zur Erfassung von Anlagen im Rahmen der Baustatistik finden sich im Dokument zur Methodik und Qualität.

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979 bewilligte Bauprojekte, 820 Veränderungsbauprojekte

Das Amt für Hochbau und Raumplanung erteilte im Jahr 2022 insgesamt 979 Baubewilligungen bzw. Baufreigaben. Im Vergleich zum Vorjahr (660) bzw. dem Mittelwert der vorangegangenen fünf Jahre (2017-2021: 540) war ein deutlicher Anstieg der Zahl der erteilten Bewilligungen zu verzeichnen. Der Anstieg ist auf die hohe Zahl von 820 bewilligten Veränderungsbauprojekten zurückzuführen.

Im Vorjahr waren 505 Veränderungsbauprojekte bewilligt worden, im Mittel der Jahre 2017-2021 waren es 381 gewesen. Die Zahl der bewilligten Neubauprojekte lag dagegen mit 159 nur leicht über dem Vorjahreswert (155) und entsprach exakt dem Mittelwert der Jahre 2017-2021 (159).

Betrachtet nach der Art der Bauwerke wurden insbesondere im Bereich Wohnen im Vergleich zu den vergangenen Jahren ausserordentlich viele Bewilligungen erteilt. Mit 838 Bewilligungen wurden im Wohnbau 61% mehr Projekte als im Vorjahr (521) bewilligt und annähernd doppelt so viele wie im Mittel der Jahre 2017-2021 (426). Im Bereich Infrastruktur wurden 53 Bauprojekte bewilligt. Dies ist ebenfalls ein überdurchschnittlich hoher Wert. Im Vorjahr waren 37 Infrastrukturprojekte bewilligt worden, im Fünfjahresmittel 2017-2021 waren es 34 gewesen.

In den Bereichen Industrie und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft war die Anzahl erteilter Bewilligungen mit 76 respektive 12 im Vergleich zum Vorjahr rückläufig (2022: 78 respektive 24) und lag innerhalb eines Bereichs von +/-20% um das Mittel der Jahre 2017-2021 (66 respektive 15).

Geplante Baukosten im Durchschnitt der Vorjahre

Die geplanten Baukosten für die 979 bewilligten Bauprojekte im Berichtsjahr 2022 lagen bei CHF 493.0 Mio. Gegenüber dem Vorjahreswert von CHF 401.5 Mio. bedeutet dies einen Anstieg von 23%. Bezogen auf das Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 474.7 Mio. lagen die geplanten Baukosten im Berichtsjahr um 4% höher.

Für Neubauprojekte wurden im Berichtsjahr Investitionen von CHF 399.9 Mio. projektiert. Dieser Wert liegt nahe am Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 396.5 Mio. Gegenüber dem Vorjahr (CHF 334.7 Mio.) war eine Steigerung um 19% zu verzeichnen. Für Veränderungsbauprojekte wurde mit Baukosten von CHF 93.0 Mio. geplant, 39% mehr als im Vorjahr (CHF 66.8 Mio.) und 19% mehr als im Mittel der Jahre 2017-2021 (CHF 78.2 Mio.). Für Vergleiche über mehrere Jahre ist zu beachten, dass die Baukosten zu laufenden Preisen ausgewiesen werden, während der entsprechende Preisindex im Lauf des Berichtsjahres einer deutlichen Steigerung unterworfen war.

Der Schwerpunkt der erteilten Bewilligungen auf eher kleineren Umbauten im Wohnbau lässt sich an deren Baukostenklassen zeigen. Für 627 der 979 bewilligten Bauprojekte (davon 584 im Bereich Wohnen) waren Baukosten zwischen CHF 10001 und 50000 geplant. Weitere 97 Projekte (76 im Wohnbau) lagen in der Klasse CHF 50001 bis 100000.

Insgesamt wurden im Wohnbau Investitionen von CHF 295.9 Mio. projektiert, 34% mehr als im Vorjahr (CHF 220.6 Mio.) und 8% mehr als im Mittel der Jahre 2017-2021 (CHF 275.2 Mio.). Im Bereich Infrastruktur wurden Investitionen von CHF 136.4 Mio. projektiert, der höchste Wert der bis 2010 reichenden Zeitreihe und mehr als das Vierfache des Durchschnitts der Jahre 2017-2021 von CHF 30.4 Mio. In den Bereichen Industrie und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft waren hingegen deutlich tiefere Investitionen als in den Vorperioden geplant. Die Werte von CHF 59.4 Mio. respektive CHF 1.2 Mio. waren jeweils die tiefsten seit vielen Jahren.

Hohe Investitionen der öffentlichen Hand

Im Berichtsjahr 2022 wurden 51 Bauprojekte öffentlicher Auftraggeber mit geplanten Baukosten von CHF 99.0 Mio. bewilligt. Im Vorjahr waren für die öffentliche Hand 54 Bewilligungen mit geplanten Kosten von CHF 11.7 Mio. erteilt worden. Im Mittel der Jahre 2017-2021 waren es 38 Projekte und geplante Kosten von CHF 45.4 Mio. gewesen.

Die geplanten Investitionen öffentlicher Auftraggeber von CHF 99.0 Mio. im Berichtsjahr sind der höchste Wert seit dem Jahr 2007. Von den CHF 99.0 Mio. entfielen CHF 47.3 Mio. auf das Land und CHF 51.7 Mio. auf die Gemeinden.

Privaten Auftraggebern wurden 928 Bauprojekte mit geplanten Baukosten von CHF 394.0 Mio. bewilligt. Während die Anzahl der erteilten Bewilligungen für private Auftraggeber damit einen Höchstwert erreichte, lagen die geplanten Baukosten um 8% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von CHF 429.3 Mio. und um 1% über dem Vorjahreswert von CHF 389.9 Mio.

Von den CHF 394.0 Mio. geplanten Baukosten privater Auftraggeber entfielen CHF 101.8 Mio. auf Bau- und Immobiliengesellschaften, CHF 223.0 Mio. auf Privatpersonen und CHF 69.2 Mio. auf die übrigen Auftraggeber.

184 neue Gebäude, 315 neue Wohnungen

Im Berichtsjahr wurden 184 neue Gebäude bewilligt. Im Vorjahr waren es 160 Gebäude gewesen, im Mittel der Jahre 2017-2021 172 Gebäude. Von den 184 neuen Gebäuden waren 65 Gebäude ohne Wohnungen und 119 Gebäude mit Wohnungen (Vorjahr: 97). Die im Berichtsjahr bewilligten Neu- und Veränderungsbauprojekte umfassten 315 neue Wohnungen (Vorjahr: 274). Dieser Wert liegt leicht unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 323 Wohnungen.

Von den im Berichtsjahr bewilligten 315 Wohnungen waren 304 in Neubauprojekten und 11 in Veränderungsbauprojekten vorgesehen. Nach Gemeinden entfielen 64 auf Vaduz, 57 auf Eschen, 41 auf Balzers, 39 auf Triesen, 36 auf Schaan, 24 auf Mauren, 15 auf Gamprin, 14 auf Triesenberg, 12 auf Ruggell, 10 auf Schellenberg und 3 auf Planken. Bezogen auf die Einwohnerzahl wurden im Unterland 8.2 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (14401 Personen, 118 Wohnungen) und im Oberland 7.9 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (25043 Personen, 197 Wohnungen) bewilligt. Landesweit waren es 8.0 neue Wohnungen pro 1000 Einwohner (Quelle Bevölkerungszahlen: Bevölkerungsstand per 30. Juni 2022, publiziert am 23.12.2022).

Im Berichtsjahr wurden 19 Gebäude ohne Wohnnutzung und 34 Gebäude mit insgesamt 58 Wohnungen zum vollständigen Abbruch bewilligt.

Grössere Infrastrukturprojekte bewilligt

Das ausgewiesene Bauvolumen der bewilligten 159 Neubauprojekte betrug im Berichtsjahr 410300 m3. Dieser Wert liegt um 13% unter dem Vorjahreswert von 473000m3 und 28% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 573200 m3. Damit war die Gesamtkubatur der bewilligten Neubauprojekte im Berichtsjahr unterdurchschnittlich.

Betrachtet nach der Art der Bauwerke war im Berichtsjahr allerdings im Bereich Infrastruktur eine hohe Gesamtkubatur der Neubauten zu verzeichnen. Mit 94700 m3 wurde der zweithöchste Wert seit dem Beginn der Zeitreihe im Jahr 2010 registriert. Im Mittel der Jahre 2017-2021 war für Neubauten im Bereich Infrastruktur ein Volumen von 39100 m3 geplant gewesen.

Für Neubauprojekte im Wohnbau wurde eine Gesamtkubatur von 250100 m3 ausgewiesen. Dieser Wert liegt 24% über dem Vorjahreswert von 201800m3 und 6% unter dem Mittel der Jahre 2017-2021 von 266900m3.

Die Gesamtkubaturen der Neubauprojekte in den Bereichen Industrie- und Dienstleistungen sowie Land- und Forstwirtschaft lagen – wie auch die gesamten Baukosten in diesen Bereichen – mit 61400 m3 respektive 4000 m3 sowohl deutlich unter den Vorjahreswerten als auch deutlich unter den Mittelwerten der Jahre 2017-2021 von 251000 m3 respektive 16200 m3.

Überwiegend Wärmepumpenheizungen

Neue Heizungsanlagen in Gebäuden werden in der Baustatistik seit dem Jahr 1990 ausgewiesen. Für das Jahr 2022 wurden im Gebäude- und Wohnungsregister 457 neue Heizungsanlagen in Gebäuden erfasst. Die Zahl der erfassten Anlagen liegt deutlich über den Werten der Vorjahre und stellt den höchsten Wert der Zeitreihe dar.

Der Anteil der Wärmepumpen ist mit 74% (339 Anlagen) im Berichtsjahr ähnlich wie im Vorjahr (75%). Am zweithäufigsten wurden mit einem Anteil von 14% (66 Anlagen) Holzheizungen erfasst. Dieser Heizungstyp umfasst neben Zentralheizungen mit Holzfeuerungen (z.B. Pelletheizungen) insbesondere auch Zusatzheizungen wie Cheminées und Kaminöfen. An dritter Stelle folgen Fernwärmeheizungen mit einem Anteil von 6%. Öl- und Gasheizungen wurden wie bereits im Vorjahr im Vergleich zu früheren Perioden nur noch wenige erfasst. Sie weisen zusammen einen Anteil von noch 5% auf.

Da nicht alle Heizungsanlagen in der gleichen Weise bewilligt werden, ist eine konsistente Auswertung der neu installierten bzw. bewilligten Heizungsanlagen mit Schwierigkeiten behaftet. Das Dokument zur Methodik und Qualität der Baustatistik gibt Hinweise zur Erfassung der Anlagen im Rahmen dieser Statistik.

Viele neue Photovoltaikanlagen

Neue Solaranlagen an Gebäuden werden in der Baustatistik seit dem Jahr 1995 ausgewiesen. Für das Jahr 2022 wurden im Gebäude- und Wohnungsregister insgesamt 506 neue Solaranlagen erfasst. Die Zahl der neuen Solaranlagen erreichte damit nach zehn Jahren mit tieferen Zahlen wieder das Niveau der Jahre 2009 bis 2011, als jeweils über 400 Anlagen erfasst worden waren.

Von den 506 neuen Anlagen waren 504 Photovoltaikanlagen und 2 thermische Sonnenkollektoren. Während in den Jahren bis 2013, in denen viele Anlagen erfasst worden waren, etwa ein Drittel der erfassten Solaranlagen thermische Kollektoren waren, werden seit dem Jahr 2019 nur noch sehr wenige solche Anlagen erfasst.

Die Aufstellung von Solar- und Photovoltaikanlagen ist gemäss Artikel 73 des Baugesetzes anzeigepflichtig. Bei Baubewilligungen für neue Gebäude sowie für umfassendere Sanierungen von bestehenden Gebäuden können solche Anlagen mitbewilligt werden. Hinweise zur Erfassung von Anlagen im Rahmen der Baustatistik finden sich im Dokument zur Methodik und Qualität.

Methodik & Qualität

Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.

Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.

Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.