Erwerbstätigkeit 2022
71% der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor tätig
18.07.2024 – Von den 39‘677 Personen der ständigen Bevölkerung waren am 31. Dezember 2022 total 20‘705 Personen im In- oder Ausland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Anzahl der Erwerbstätigen damit um 587 Personen. Die Quote der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung erreicht im Berichtsjahr mit 52.2% einen Höchstwert. Seit 2013 (damals 50.7%) steigt der Quotient tendenziell an. 71.8% der erwerbstätigen ständigen Bevölkerung arbeiteten am 31. Dezember 2022 im Sektor 3 Dienstleistungen, 27.2% im Sektor 2 Industrie und 1.0% im Sektor 1 Landwirtschaft.
Erwerbstätige Bevölkerung erhöht sich um 587 Personen
Per 31. Dezember 2022 waren 20‘705 Personen der ständigen Bevölkerung Liechtensteins erwerbstätig, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 2.9% entspricht. Es verfügten 62.1% der erwerbstätigen Bevölkerung über eine liechtensteinische und 37.9% über eine ausländische Staatsbürgerschaft.
12.6% der erwerbstätigen ständigen Bevölkerung Liechtensteins pendelten zu einer Arbeitsstätte ins Ausland. Entsprechend war mit 87.4% ein Grossteil der erwerbstätigen Bevölkerung an einer Arbeitsstätte in Liechtenstein tätig. Im langjährigen Vergleich hat sich die Zahl der erwerbstätigen Bevölkerung in Liechtenstein fast kontinuierlich erhöht, in den letzten 10 Jahren um durchschnittlich 1.0% pro Jahr. Der Anteil der Erwerbstätigen mit ausländischer Staatsbürgerschaft ist mit 1.3% pro Jahr etwas stärker gestiegen als jener mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft mit 0.8%.
Wird die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-jährigen betrachtet, so zeigt sich, dass sie 2022 mit 78.5% bei den Personen mit liechtensteinischer Staatsbürgerschaft ähnlich hoch war wie bei den Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft mit 78.0%. Insgesamt weisen in der langjährigen Betrachtung seit 2000 beide Gruppen eine mehr oder weniger zunehmende Erwerbstätigenquote auf. Bei den Ausländerinnen und Ausländern wird mit 69.1% der tiefste Wert der Zeitreihe 2003 und bei den Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner mit 70.2% 2004 ausgewiesen.
72% der Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor tätig
71.8% der erwerbstätigen ständigen Bevölkerung arbeitete am 31. Dezember 2022 im Sektor 3 Dienstleistungen, 27.2% im Sektor 2 Industrie und 1.0% im Sektor 1 Landwirtschaft. Während sich der Anteil im Sektor 3 Dienstleistungen seit 2013 von 68.6% kontinuierlich auf den aktuellen Anteil erhöhte, sank er im Sektor 2 von 30.1% im Jahr 2013 beinahe stetig auf 27.2% im Berichtsjahr. Der Sektor 1 zeigt sich mit Werten zwischen 1.3% und 1.0% tendenziell ebenfalls rückläufig.
Der Sektor 3 Dienstleistungen weist mit 53.8% den höchsten Frauenanteil aus, im Sektor 2 Industrie mit 26.3% und Sektor 1 Landwirtschaft mit 26.4% ist der Frauenanteil jeweils deutlich tiefer.
2’616 pendeln aus Liechtenstein ins Grenzgebiet für die Arbeit
Am Stichtag 31. Dezember 2022 sind 1’098 Frauen und 1'518 Männer als sogenannte Wegpendelnde registriert. Diese 2’616 Personen wohnen in Liechtenstein und pendeln ins grenznahe Ausland zur Arbeit. Mit 2’462 Personen arbeiteten 94.1% der Wegpendelnden in der Schweiz. Weitere 94 Wegpendelnde, mit einem Anteil von 3.6% wurden in Österreich und 60 Personen respektive 2.3% in anderen Staaten gezählt. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Anzahl der Wegpendelnden mit 16.9% überdurchschnittlich erhöht. Dies liegt an der erweiterten Erhebung von Personen mit unbekannter Tätigkeit, die alle fünf bis sechs Jahre durchgeführt wird. Für die letzten zehn Jahre seit 2013 wird eine durchschnittliche Erhöhung von 3.0% pro Jahr berechnet.
Mit 69.3% verfügten rund zwei Drittel der Wegpendelnden per 31. Dezember 2022 über eine Arbeitsstelle im Dienstleistungssektor, mit 30.2% ein knappes Drittel über eine Arbeitsstelle im Industriesektor und 0.5% waren in der Landwirtschaft tätig. Nach Wirtschaftszweigen betrachtet, war der grösste Anteil der Wegpendelnden mit 15.2% im Wirtschaftszweig G Handel; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen zu finden. Die nächsthöheren Anteile hatten mit 11.2% der Wirtschaftszweig QA Gesundheitswesen sowie mit 6.9% der Wirtschaftszweig CK Maschinenbau.
Steigende Erwerbstätigenquote bei den Frauen
Von den per 31. Dezember 2022 gezählten 20‘705 erwerbstätigen Personen der ständigen Bevölkerung waren 46.0% Frauen und 54.0% Männer. Wird die Erwerbstätigenquote bei den 20- bis 64-jährigen nach Geschlecht betrachtet, so zeigen sich Werte bei den Männern in den letzten 10 Jahren mit einem Minimum von 81.0% und einem Maximum von 83.6% relativ stabil, respektive steigend seit 2020. Für die Frauen wird in diesem Zeitraum eine praktisch kontinuierliche Zunahme von 66.0% Ende 2012 auf 73.0% Ende 2022 ausgewiesen. Dadurch erhöhte sich die Erwerbstätigenquote der Gesamtbevölkerung mit einem Alter von 20 bis 64 Jahren in diesem Zeitraum von 74.0% auf 78.3%.
Erwerbstätigenquote der Frauen im hinteren europäischen Mittelfeld
Die Erwerbstätigenquote berechnet sich aus dem Verhältnis der erwerbstätigen Personen zur ständigen Bevölkerung, jeweils im Alter von 20 bis 64 Jahren. Die Erwerbstätigenquote der Frauen war in Liechtenstein im internationalen Vergleich mit 73.0% höher als der EWR-Durchschnitt von 69.3%. Die höchsten Erwerbstätigenquoten der Frauen im EWR/EFTA-Raum wiesen Island mit 82.1% und Estland mit 80.4% auf, gefolgt von Schweden, den Niederlanden, Litauen, Norwegen, der Schweiz und Finnland mit gerundeten 78% oder 79%. Die tiefsten Erwerbstätigenquoten für Frauen mit weniger als 60% wurden für die Länder Italien, Griechenland und Rumänien berechnet.
Erwerbstätigenquote der Männer bei 84%
Die höchste Erwerbstätigenquote für Männer im EWR/EFTA-Raum wird für Tschechien mit 88.6% ausgewiesen, gefolgt von Island, Malta und der Niederlande mit gerundeten 87%. Liechtenstein bewegt sich mit 83.6% im vorderen europäischen Mittelfeld und liegt über dem EWR-Durchschnitt von 80.0%. Die tiefsten Erwerbstätigenquoten werden mit gerundeten 75% für die Länder Spanien, Italien und Kroatien geführt.
Die Erwerbstätigenquote der Männer ist in allen aufgeführten Ländern höher als jene der Frauen. Der EWR-Durchschnitt der Frauen fällt mit 69.3% um 10.7 Prozentpunkte höher aus als jener der Männer. Die grössten Differenzen zwischen den Geschlechtern sind mit 19 bis 21 Prozentpunkten in den Ländern Griechenland, Italien und Rumänien zu beobachten. Am nächsten, d.h. Männer und Frauen sind ähnlich häufig erwerbstätig, sind die Erwerbsquoten in den Ländern Litauen, Estland und Finnland mit Differenzen von weniger als 3 Prozentpunkten. Für Liechtenstein wird mit einer Erwerbstätigenquote der Männer von 83.6% und einer Erwerbstätigenquote der Frauen von 73.0% eine Differenz von 10.6 Prozentpunkten berechnet. Diese Differenz entspricht fast genau dem EWR-Durchschnitt.
eTab – interaktive Tabellen
282.001d Erwerbstätige ständige Bevölkerung nach Wirtschaftszweig, Geschlecht und Wohngemeinde seit 2006 282.002d Erwerbstätige ständige Bevölkerung nach Wirtschaftszweig, Bewilligungskategorie und Geschlecht seit 2006 282.003d Erwerbstätige ständige Bevölkerung nach Wirtschaftszweig, Geschlecht, Altersklasse und Heimat seit 2006 282.004d Erwerbstätige ständige Bevölkerung nach Wirtschaftszweig, Geschlecht, Arbeitsland und Heimat seit 2006 282.005d Erwerbstätige ständige Bevölkerung nach Wirtschaftszweig, Staatsbürgerschaft und Geschlecht seit 2006Methodik & Qualität
Zweck dieses Dokuments ist es, den Nutzerinnen und Nutzern Hintergrundinformationen über die Methodik und die Qualität der statistischen Informationen zu bieten. Dies ermöglicht, die Aussagekraft der Ergebnisse besser einzuschätzen.
Der Abschnitt über die Methodik orientiert zunächst über Zweck und Gegenstand der Statistik und beschreibt dann die Datenquellen sowie die Datenaufarbeitung. Es folgen Angaben zur Publikation der Ergebnisse sowie wichtige Hinweise.
Der Abschnitt über die Qualität basiert auf den Vorgaben des Europäischen Statistischen Systems über die Qualitätsberichterstattung und beschreibt Relevanz, Genauigkeit, Aktualität, Pünktlichkeit, Kohärenz und Vergleichbarkeit der statistischen Informationen.
Korrigendum: Aufgrund von Übertragungsfehlern in der Version 1 waren in den Tabellen 1.3.1, 1.3.2, 2.1 und 3.1 einzelne Werte respektive Spalten fehlerhaft. Die Fehler wurden in der Version 2 korrigiert.